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18. 8. 1964


Sehr geehrter Herr Dr. Velikovsky!

Ihr Schreiben vom 3. August habe ich erhalten und danke Ihnen auch vielmals für das beigelegte Bulletin der Doubleday Company. Ich habe vor, sobald ich nur irgendwie dazu komme, die angegebenen Referenzen durchzusehen, soweit sie hier aufliegen.

Ich nehme an, dass die Herausgabe des geplanten Buches The Great Fear erst in geraumer Zeit erfolgen kann und bis dahin wird sich manche meiner heute noch flüssigen Vorstellungen gesetzt haben und könnte sich in dem für das Buch vorgesehenen Rahmen festhalten lassen. Zu dem gegebenen Zeitpunkt würde ich nochmals versuchen, das Wesentliche in geeigneter Weise zusammenzufassen und Ihre diesbezüglichen Richtlinien gerne entgegennehmen.

Bei meinen bisherigen Darlegungen hatte ich, wie ich zugeben muss, die Tendenz die Assoziationen nicht zu unterdrücken, da sich auf diese Weise am uneingeschränktesten aufbauen lässt und man ausserdem nie wissen kann, welche Idee bei allfälliger Verbreitung Verständnis finden würde.

Bei dem heute beigelegten Teilmanuskript bin ich mir dessen bewusst, dass es in der vorliegenden Form für eine Veröffentlichung nicht in Frage kommt; ich könnte mir aber vorstellen, dass es im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft Anregung für Meinungsaustausch geben könnte. Es würde mich freuen, wenn Sie von dem grundlegenden Gedanken Kenntnis nehmen würden und mir unter Umständen angeben könnten, wer von Ihren Anhängern oder Kontakten sich ev. für den Ausbau der sich ergebenden Implikationen interessieren würde. Bisher hatte ich offen gesagt gezögert, mit der Schrift herauszurücken, weil ich erleichterte Aufnahme erhofft hätte, wenn irgend eine andere meiner Ideen bereits auf fruchtbaren Boden gefallen wäre.

Von Dr. Danelius, Zürich, erhielt ich bisher keine Antwort. Mag sein, dass er über den Sommer verreist ist. Es scheint mir aber selbst unter den Jungianern nicht einfach, ein Echo zu finden. Desto schwerer dürfte es in anderen Fachgebieten sein, deren Vertreter, abgesehen von den präformierten Widerständen, alle eifersüchtig darüber wachen, dass ja kein Aussenseiter in ihr Interessengebiet eindringe.

Dies hat schon F. Zöllner, dem ich auch viel Anregung verdanke, in seinem Buch Über die Natur der Cometen. Beiträge zur Geschichte und Theorie der Erkenntnis (1871?) gerügt und dem menschlichen Fortschritt, falls keine Änderung eintrete, keine günstige Prognose ausgestellt. Zöllner hat sich nicht durchgesetzt und die Menschen haben bisher nicht gelernt, aus entscheidenden Erkenntnissen Nutzen zu ziehen.

Das Manuskript über die himmlische Hochzeit hat noch viele Beilagen, Fortsetzung und keinen richtigen Abschluss. Falls Sie dies empfehlen würden, könnte ich eine Umarbeitung vornehmen, manches in den Text einschalten und Unwesentliches weglassen.

Mit vielen herzlichen Grüssen, Ihr

[Der Schluss des Briefes fehlt]



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