Über
die Zuverlässigkeit
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1.
Frage :
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Welches ist die Farbe der Fliesen des Fussboden? | |
Richtig
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Eine ganz ausgeprägte Farbe: gelb-schwarz-ocker auf weissem Grund. Das Ocker überragt. | |
Antwort
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Ich erinnere mich nicht. | |
2.
Frage :
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Wieviele Lichter enthä die Hängelampe und aus welchem Material ist sie angefertigt? | |
Richtig
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Die Lampe ist verchromt (weisses Metall), hat 5 Birnen und hängt an eitner braunen Schnur. | |
Antwort
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Die Lampe ist aus Holz und hat 4 Birnen. | |
3.
Frage :
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Wieviel Fenster hat das Zimmer? | |
Richtig
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4. Drei davon befinden sich in einer halbrunden Nische, nit Zwischenräumen von etwa der Breite eines Fensters (ca. ½ Meter). An einer glatten Wand befindet sich das etwas breitere vierte Fenster. | |
4.
Frage :
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Wieviel Bücherreihen sind im Bücherschrank? | |
Richtig
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Drei. | |
Antwort
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Ich kann mich nicht darauf besinnen. | |
5.
Frage :
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Wie sehen die Türen aus? | |
Richtig
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Zwei Flügeltüren aus Holz mit eingesetzten Scheiben. In der einen Tür enthält? Reihen mit je 7 Scheiben, darüber, 8 weitere, also im Ganzen 22 Scheiben. Die Scheiben sind aus durchscheinendem Glas. | |
Antwort
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Die Türen sind aus Holz. | |
6.
Frage :
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Nur aus Holz? | |
Antwort
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Ach je, es ist auch Glas dabei. | |
7.
Frage :
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Ist das Glas farbig? | |
Antwort
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Ich kann mich nicht mehr darauf besinnen. | |
8.
Frage :
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Wieviel Scheiben sind vorhanden? | |
Antwort
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Zwei oder drei Reihem und in jeder Reihe zwei oder drei Scheiben. (Richtig: 9 in jeder Reihe). | |
Ich ersuche den Gefragten, sich die Türen und Fenster anzusechen, um sich von seinen fehlerhaften Aussagen zu überzeugen. Danach bette ich ihn, die Augen zu schliessen und frage ihn nach dem soeben gesehenen. |
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9. Frage : |
Wie sind die Fensterrahmen angestrichen? |
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Richtig
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Weiss, | |
Antwort
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Ich glaube, gelb. | |
10.
Frage :
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Wie sind die Türen angestrichen? | |
Richtig
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Braun. | |
Antwort
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Die Türen haben die Farbe der Fenster. |
Nicht eine richtige Antwort, nicht einmal die Farbe der Türen ist richtig angegeben, trotzdem er sie soeben gesehn hat, und durch die er 400 Mal ein - bzw. ausgegangen ist.
II. Ähnlich verläuft der Test, der in demselben Sprechzimmer bei einen anderen Patienten wiederholt wird, der am Ende der Behandlung ist. Der Patient, ein Landvermesser, (ca. 30 Jahre alt,) müsste über ein besonders gut entwickeltes und genaues Beobachtungsvermögen verfügen.
1.
Frage :
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Wieviel Fenster hat das Zimmer? | |
Richtig
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Seihe oben. | |
Antwort
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Drei. | |
2.
Frage :
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Farbe der Fensterrahmen? | |
Antwort
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Weiss. (Richtig). | |
3.
Frage :
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Farbe der Türen? | |
Antwort
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Weiss. | |
4.
Frage :
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Woraus sind die Türen gemacht? | |
Antwort
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Aus Holz. | |
5.
Frage :
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Nur aus Holz? | |
Antwort
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Auch aus Glas? (Dann bestimmt): Mit je einer Scheibe in jedem Türflügel. (S. oben Beschreibung der Tüner). | |
6.
Frage :
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Wie sieht die Hängelampe aus? | |
Richtig
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Wie oben beschrieben. 5 weisse, nach oben gerichtete kerzenförmige Birnen. (Ohne Lampenschirm). | |
Antwort
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Vier Birnen in crêmefarbenen, nach unten gerichteten, oder nach oben?, Lampenschirmen. (Bestimmt): Die Lampenschirme sind crêmefarben. | |
7.
Frage :
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Die Form der Fenster? | |
Richtig
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Ganz gewönlich, in Form länglicher Vierecke. Die Scheiben sind durch drei querlaufende Rahmen geteilt. | |
Antwort
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Die Fenster verrunden sich oben bogenförmig. Die Fensterrahmen und die Scheiben sind dementsprechend oben bogenförmig. Das ist bestimmt so. - Ich habe mir das Fenster genau angesehen. Die Scheiben sind nicht durch Querrahmen geteilt, sondern gehen in einem Stück nach oben bis zur Höhe des Bogenz. | |
8.
Frage :
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Die Farbe des Fussbodens? | |
Antwort
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Weiss ich nicht. | |
9. Frage :
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Die Zahl der Regale im Bücherschrank? | |
Antwort
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Darüber habe ich keinen Eindruck behalten. |
Die einzige richtige Antwort betrag die Farbe der Fensterrahmen. Solch überzeugte und phantastische Beschreiburg von nicht existie renden Bögen und crêmefarbenen Lampenschirmen, wie auch die groben Fehler bei der Beschreibung der Türen (weiss statt braun, 1 Scheibe statt 11 older 18), die von einem Menschen gemacht wurden, der diese Gegenstände mehrmals gesehen hatte und in seiner täglichen Arbeit gewohnt ist, seine Merkfähigkeit zu üben, veranlasst uns, - wenn dies keine Einzelerscheinung ist, - jede Zeugenaussagem die auf Grund von Seheindrücken gemacht wird, einer gründlichen Prüfung zu unterziehen.
Diese Erscheinung steht nicht vereinzelt da; für die gerichtliche Praxis sollte von besonderer Bedeutung sein, dass sogar gleiche Fehler und Fabulierungen von verschiedenen Personen gemacht werden. So behaupteten auch zwei Individuen, die demselben Experiment unterworfen wurden, tellerartige Lampenschirme und abgerundete Fenster gesehen zu haben. Um dem Vorwurf zu entgehen, dass die von mir gegebenen Beispiele von Personen handeln, die irgendwelche seelischen Komplexe haben, weshalb sie sich in die psychoanalytische Behandlung begeben mussten, - (obwohl die von mir gewählten Personen alle geistig entwickelte und im Leben gut vorwärts kommende Leute sind,) halte ich es für richtig, noch zwei Experimentbeispiele an Personen, die sich nicht in der psychotherapeutischen Behandlung befanden, hinzuzufügen:
III. Ein namhafter Rechtsanwalt, ca. 50 Jahre alt. Sein Büro hat er vor zwei Monaten bezogen.
Die Fragen über die Zahl der Fenster in seinem Sprechzimmer, über die Farbe der Wände und des Fussbodens, über die Form der Türklinken werden ungenau und teils falsch beantwortet. Er fabuliert von einem nicht existierenden Oberlichtfenster. Auf die Frage, ob der vor ihm sitzende Experimentator einen Schnurrbart hat, (er sieht ihn zum zweiten Mal,) antwortet er mit ja (falsch) und auf die Frage, ob der Experimentator Brillen trägt, mit nein (falsch).
IV. Ein Arzt, 38 Jahre alt, der sich auch literarisch und philosophisch betätigt, befindet sich seit drei Tagen im Hotelzimmer einer fremden Stadt. Er geht fast garnicht aus, hat keine Bücher und verbringt fast seine ganze Zeit, auf dem Sofa liegend. Durch besondere Umstände zum Nichtstun genötigt, müsste er auch folglich das Zimmer, in dem er sich befindet, genau ansehen.
Die ausführliche Angabe der Fragen und Antworten würde das Bild der vorangegangenen Beispiele ergeben. Z.B.: Das Zimmer ist mit Teppichen belegt. Auf die Frage, wieviel Teppiche im Zimmer sind, sagt er - keine.
Besonders merkwürding und zahlreich sind die Fehler in Bezung auf Farbangaben. Die Hausfrau, die jeden Morgen ihre Zimmer aufräumt, weiss weder die Farbe noch das Fussbodens anzugeben.
Umso befremdender sind die Aussagen, die z.B. manchmal von einem Zeugen mor Gericht gemacht werden, der behauptet, sich in der Dunkelgeit das verschwommene Muster des Anzugs eines Verbrechers beim Uberfall zu gaben.
Mit welcher Vorsicht man sich der Behauptungen und Zeugen - aussagen, die täglich und allörtlich vor Gericht gemacht werdenm bedienen muss, kann man erst dann ermessen, wenn man die Aussagen vergleicht, die einerseits über im Zustande der Gefahr und des Affekts, manchmal bei unzulänglicher Beleuchtung und in geringer Zeitspanne Erlebtes gemacht werden, und andererseits solche, die über Vorkommnisse berichten, die bei genügendem Licht und im Ruhezustande geschehen sind, und wo es sich um Gegenstände handelt, die man vorher schon häufig gesehen hat.
Die alte Erfahrung der Gesetzgeber, die die Forderung aufstellt, z w e i Zeugen zu vernehmen, beruht nicht nur auf der Möglichkeit der Unehrlichkeit der Zeugen, sondern auch auf dem Verständnis der Tatsache, dass das visuelle Gedächtnis Irrtümern unterworfen sein kann, wobei vorausgesetzt wurde, dass bei zwei Zaugen gleichlautende Irrtümer ausgeschlossen seine.
User Test beweist aber, (vgl. Fall I u. II und das an II hinzugefügte,) dass sogar zwei verschiedene Personen sich gleichzeitig und auch identisch irren können.